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Palais Zabeltitz

Sächsische Gärten und Parks: Der Barockgarten Zabeltitz

Der ab 1728 angelegte Barockgarten Zabeltitz bei Großenhain fasziniert mit seinen streng symmetrischen Linien, wunderschönen Linden- und Kastanienalleen, Hainbuchenhecken, Lustwäldchen und einem einzigartiges Teichsystem. Er zählt zu den größten und am besten erhaltenen Parks nach französischem Vorbild in Sachsen. Ein Besuch lohnt sich zu jeder Jahreszeit: zum Beispiel im Frühjahr, wenn die weißen Blüten der Buschwindröschen leuchten. Im Sommer schafft der Hainwachtelweizen gelb-lilafarbene Flächen unter den alten, hochaufragenden Bäumen.

Flanieren wie im 18. Jahrhundert

An der Stelle einer ehemaligen Wasserburg steht das barocke Palais Zabeltitz.

An der Stelle einer ehemaligen Wasserburg steht das barocke Palais. Foto: Christine Päsler

Im Auftrag des Reichsgrafen August Christoph von Wackerbarth entwarf der Oberlandbaumeister Johann Christoph Knöffel das Ensemble in direkter Nachbarschaft zum Renaissanceschloss des 16. Jahrhunderts. Als Tor zum Park entstand an der Stelle einer früheren Wasserburg das barocke Palais, in dessen Foyer eine Ausstellung Hintergründe zur Geschichte des Gartens zeigt. Wer beim Spaziergang durch den Park noch mehr erfahren will, findet an verschiedenen Stellen Info-Stelen oder lädt sich eine App mit Audioguide aufs Handy. Auch Führungen können gebucht werden.

Zwischen 1740 und 1800 wurden mehrere Sandsteinfiguren aufgestellt, darunter Skulpturen von „Apollo“, „Diana“ und „Flora“ sowie zwei griechische Vasen. Ab 1769 gehörte Zabeltitz dem Prinzen Xaver von Sachsen, der den hinteren Teil des Barockgartens um die „Wildnis“ im englischen Stil erweiterte. Dessen Neffe Kurfürst Friedrich August III. hatte ihm das Anwesen für seine „Verdienste als Administrator“ geschenkt, da der Prinz 1763 die Administration Sachsens für den damals noch minderjährigen Friedrich August übernommen hatte.

Neben dem Parterre vor dem Palais Zabeltitz sprudelt der Brunnen der „Riesenkinder“.

Neben dem Parterre vor dem Palais sprudelt der Brunnen der „Riesenkinder“. Foto: Philip Schoob

Teiche mit ausgeklügelter Wasserversorgung

Wasser spielt im Zabeltitzer Park eine zentrale Rolle. Spiegel- und Flaschenbassin folgen im barocken Verständnis in einer Linie dem Palais, während rechterhand der „Riesenkinder“-Brunnen sprudelt. Mitten im idyllischen Inselteich erhebt sich die romantische Elisabethinsel, die über eine Brücke mit dem Ufer verbunden ist. Das Wasser der Großen Röder speist dieses ausgeklügelte Teichsystem, über einen Kanal fließt es im Anschluss wieder zurück in den Fluss.

Eine kleine Brücke verbindet am Inselteich das Ufer mit der Elisabethinsel.

Eine kleine Brücke verbindet am Inselteich das Ufer mit der Elisabethinsel. Foto: Lutz Pfennig

Der Barockgarten Zabeltitz gehört zum 300 Hektar großen Naturschutzgebiet des Röderauwaldes. Hier leben zahlreiche vom Aussterben bedrohte Pflanzen und Tiere wie Fischadler, Wespenbussard, Fledermäuse, seltene Lurche und eine bemerkenswerte Vielfalt von Libellen sowie alle sechs in Sachsen vorkommenden Spechtarten. Interessantes zur Flora und Fauna verrät der Naturlehrpfad, der an der Südseite des Barockgartens beginnt.

Der Zabeltitzer Dorfkern mit der über 400 Jahre alten St.-Georgen-Kirche und dem Bauernmuseum ist ebenfalls sehenswert.

Der Barockgarten Zabeltitz im Video

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