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Sächsische Gärten und Parks: Der Schlosspark Krobnitz

Unweit der Abfahrt Niederseifersdorf liegt an der Autobahn A 4 ein herrschaftliches Anwesen, das durch seine Schönheit und Atmosphäre beeindruckt. Umgeben von einem Landschaftspark erhebt sich hier der eindrucksvolle, weiß leuchtende Bau des Schlosses Krobnitz bei Reichenbach.

Nachdem der preußische Kriegsminister Albrecht von Roon den barocken Gutshof 1873 als Altersruhesitz erworben hatte, wurde das ursprüngliche Herrenhaus zum Schloss im neoklassizistischen Stil umgebaut. Außerdem ließ Graf von Roon den Schlosspark umgestalten und darin eine Familiengruft anlegen. Wer heute durch den Park wandelt, gelangt auch noch 150 Jahre später unweigerlich zu diesem Mausoleum.

Alte Baumriesen wachen über die Familiengruft

In der weitläufigen Anlage wachsen zahlreiche alte Bäume, angefangen bei einer imposanten 300-jährige Traubeneiche am Eingang des Landschaftsparks. Eine botanische Besonderheit sind auch die schlitzblättrigen Buchen. Während eines Spaziergangs lockt zwischen den Stämmen der Bäume die Aussicht über die Dächer der Ortschaft Meuselwitz bis hin zu den Oberlausitzer Bergen.

In der Familiengruft ruhen Albrecht von Roon und seine Gattin Anna sowie ihre Kinder und Enkel. Foto: SOMV gGmbH

Über die historische Gruft wachen zwei mächtige Buchen, eine Hemlocktanne und eine Eibe. Dort ruhen Albrecht von Roon und seine Gattin Anna sowie ihre Kinder und Enkel. Waldemar von Roon, der erstgeborene Sohn des Kriegsministers, hatte 1893 auf dem Grufthügel eine neogotische Kapelle errichten lassen, die im Jahr 1980 wegen angeblicher Baufälligkeit abgebrochen wurde.

Eine kniehohe Mauer deutet heute den Grundriss der Kapelle an. In östlicher Richtung liegt eine Lindenallee, die historische Zufahrt zum Schloss. Seitlich neben dem Grufthügel ruht versteckt unter Bäumen das letzte Grafenpaar auf Krobnitz, Hans-Albrecht von Roon und seine Gattin Ilse.

Romantische Stimmung im Landschaftspark

Während der Park zwischen Schloss und Gruft eben und gepflegt ist, öffnet sich hinter dem Mausoleum ein naturbelassenes Gelände, das mit großen Bäumen, markanten Felsformationen, künstlichen Wasserläufen, allerlei historischen Bezügen und abenteuerlicher Romantik verzaubert. Auf dem Rückweg schimmert das Schloss hell durch die Bäume und lädt zu einem Besuch ein.

Ab 2001 wurden ursprüngliche Sichtachsen und Landschaftsfenster im Schlosspark Krobnitz wiederhergestellt. Foto: SOMV gGmbH

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Schloss Krobnitz als Wohnhaus genutzt und verlor mit der Zeit seine architektonischen Besonderheiten. Im Jahr 2001 begann die Sanierung, wobei die Gestaltung der Außenfassade wie unter Albrecht von Roon im Vordergrund stand. Im Schlosspark wurden ebenfalls die Wege, interessante Sichtachsen und Landschaftsfenster wie zu Zeiten der Familie von Roon wiederhergestellt.

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