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Sächsische Gärten und Parks: Der Schlosspark Lichtenwalde

Es ist eine einzigartige Sinfonie aus Blütenduft, Wasserrauschen und prachtvollen Farben, die sich beim Lustwandeln durch den barocken Park von Lichtenwalde ausbreitet. Graf Christoph Heinrich von Watzdorf, ein Minister Augusts des Starken, schuf 1722 unweit von Chemnitz das bemerkenswerte Schloss mit seinen exklusiven repräsentativen Räumen, ehe sein Sohn Friedrich Carl 1730 mit den Arbeiten für den nicht minder pompösen Garten begann.

Schloss und Schlosspark Lichtenwalde bei Chemnitz in Sachsen

Um das Barockschloss Lichtenwalde wurde ab 1730 ein pompöser Garten angelegt. Foto: ASL Schlossbetriebe gGmbH/Patrick Engert

Barockes Meisterwerk mit faszinierenden Wasserspielen

Der zehn Hektar große Park ist heute in seiner Grundstruktur noch nahezu wie auf Plänen aus dem Jahr 1767 erhalten. Er verzaubert mit seinen überwältigend vielen Sicht- und Wegachsen, 335 historischen Fontänen, Pavillons und Sitzbänken. Die herrlichen Ausblicke ins Tal der Zschopau verdankt der Park der besonderen Lage des Schlosses. Dieses wurde an der Stelle einer früheren Burg errichtet, die am Hang 60 Meter über dem Fluss thronte.

Wasserspeier im Schlosspark Lichtenwalde

Wasser spielt im Park von Lichtenwalde eine zentrale Rolle. Foto: ASL Schlossbetriebe gGmbH/Sylvio Dittrich

Der Garten wiederum wurde so angelegt, dass er diese Gegebenheiten optimal nutzt. So gliedert er sich in Terrassen, die durch mehrläufige Treppenanlagen verbunden sind. Überall plätschert Wasser, in Bassins, Fontänen, Sprudeln, Kaskaden und Wandbrunnen. Alles scheint „im Fluss“ zu sein, die Elemente gehen nahtlos ineinander über. Eine Pause an der imposanten Brunnenanlage „Sieben Künste“, hoch über dem idyllischen Zschopautal, ist die perfekte Gelegenheit für eine Träumerei in längst vergangene Zeiten und einen kleinen „Urlaub fürs Auge“.

Öffentliche Gartenführungen verraten weitere Details

Ebenen und akkurat gestutzte Hecken, Baumgruppen, Sträucher und schnurgerade Alleen erzeugen in Lichtenwalde eine Kleinteiligkeit, die typisch ist für die an den Barock anschließende Rokokoepoche. So entstehen immer wieder intime, verspielte Gartenräume.

Allee im Schlosspark Lichtenwalde

Durch Hecken, Baumgruppen und Alleen entstehen immer wieder intime Gartenräume. Foto: ASL Schlossbetriebe gGmbH/Sylvio Dittrich

Nicht ganz in die Zeit passen die prächtigen Rhododendren. Sie wurden erst um 1900 gepflanzt und verwandeln die Heckenquartiere im unteren Teil des Parks im Mai in ein violettes Blütenmeer.

Während der Saison findet einmal im Monat eine öffentliche Führung statt, bei der es noch mehr Details zu den Besonderheiten der historischen Anlage zu erfahren gibt. Jenseits des barocken Gartens erstreckt sich ein zwischen 1784 und 1800 angelegter, waldreicher englischer Landschaftsgarten hinunter ins Tal.

Dauerausstellung „800 Jahre Licht im Walde“

Der wechselhaften Geschichte von Schloss und Park widmet sich die Dauerausstellung „800 Jahre Licht im Walde“ im Schloss. Sie berichtet unter anderem von einem großen Obstgarten, der um 1600 an der Stelle des heutigen Lustgartens existierte. Zu erfahren ist außerdem, wie sich der Park über die Jahrhunderte entwickelte und wie die Wasserkunst bis heute zur Bewirtschaftung der Springstrahlen genutzt wird.

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