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Eine Herbstwanderung auf dem Kammweg Erzgebirge-Vogtland

Hoch hinaus geht es auf dem Kammweg Erzgebirge-Vogtland, der auf knapp 290 Kilometern über die höchsten Gipfel des Naturparks Erzgebirge/Vogtland führt. Wer ein Gefühl für diesen Qualitätswanderweg bekommen will, muss aber nicht unbedingt einen mehrtägigen Wanderurlaub planen. Zum „Schnuppern“ ist eine leichte Tour auf der rund zehn Kilometer langen dritten Etappe von Sayda nach Seiffen ideal.

Start am Morgen in Sayda

Inmitten der hügelig-naturnahen Landschaft, die der Kammweg durchquert, lässt sich wunderbar abschalten. Hier steht das pure Wandererlebnis im Mittelpunkt. Start ist am Morgen am Hotel Kreuztanne direkt am Waldrand in Sayda, als reine Laufzeit sind drei Stunden kalkuliert.

Auf dem Kammweg Erzgebirge-Vogtland steht das Naturerlebnis im Mittelpunkt. Foto: TVE/Franziska Consolati

Damit bleibt genug Zeit für Pausen, denn unterwegs gibt es viel zu sehen. Bis auf das Zwitschern der Vögel herrscht herrliche Ruhe, während sich im Tal langsam der Morgennebel auflöst. Unter dem dichten Blätterdach des Waldes ist es kühl, vereinzelt dringen Sonnenstrahlen hindurch und tauchen das bunte Herbstlaub in warmes Licht.

Nach knapp drei Kilometern öffnet sich der tiefe Wald zu einer atemberaubenden Aussicht, an deren Ende sich der 789 Meter hohe Schwartenberg erhebt. Dort hinauf soll es heute noch gehen.

Kulturpause in Neuhausen beim größten Nussknacker der Welt

Zunächst wartet jedoch eine gemächliche, etwa zwei Kilometer lange Bergab-Passage zwischen Feldern hindurch in den kleinen Ort Neuhausen, den mit 530 Höhenmetern tiefsten Punkt der Strecke. Hier bietet sich ein kultureller Zwischenstopp an.

Ein kultureller Zwischenstopp bietet sich im Nussknackermuseum Neuhausen an. Foto: TMGS/Dennis Stratmann

Blickfang ist das herrschaftliche Schloss Purschenstein, dessen Park der Wanderweg passiert. Der Geschichte der erzgebirgischen Glasmacherei widmet sich das Glashüttenmuseum, während im Nussknackermuseum Neuhausen der größte Nussknacker der Welt wartet.

Knackiger Aufstieg auf den Schwartenberg

Auf den hinter Neuhausen folgenden 2,5 Kilometern ist beim herausfordernden Aufstieg zum Schwartenberg Kondition und Ausdauer gefragt. Für eine kurze Verschnaufpause liegt auf etwa halber Strecke ein kleiner idyllischer Teich.

Über Feldwege läuft man weiter hinein in den Wald bis zu einem Abzweig. Hier weist die Kammweg-Markierung nach links und nach einem letzten kurzen Anstieg ist der Gipfel des Schwartenberges mit seiner Berggaststätte erreicht. Weit reicht der Blick von hier oben über die goldene Herbstlandschaft mit den umliegenden Wiesen und Wäldern.

Der Aufstieg auf den 789 Meter hohen Schwartenberg wird mit einem weiten Blick über die Landschaft belohnt. Foto: TMGS/Dennis Stratmann

Am Ziel im Spielzeugdorf Seiffen

Nun ist der größte Teil der Wanderung geschafft. Vom höchsten Punkt der Strecke auf dem Schwartenberg sind es bis zum Ziel, dem rund 100 Meter tiefer gelegenen Spielzeugdorf Seiffen, nur noch 2,5 Kilometer. Dort schlängelt sich der Weg über die Alte Dorfstraße und den Bergmannsweg vorbei an der Binge – einem trichterförmigen Relikt des erzgebirgischen Bergbaus – bis zur markanten Bergkirche.

Ein Bummel durch die Straßen Seiffens lässt die Herzen aller Weihnachtsfans höherschlagen. Typisch erzgebirgische Holzkunst vom Räuchermännchen bis zum Schwibbogen ist hier an jeder Ecke zu finden, in Geschäften, Schauwerkstätten oder als übergroße Figuren im Ortsbild.

Der komplette Kammweg Erzgebirge-Vogtland kann von Geising im Osterzgebirge bis zum Ziel im thüringischen Blankenstein in 17 Tagesetappen erwandert werden. Er ist durchgängig mit dem blauen Querstrich und dem Schriftzug KAMM nach den Richtlinien für Qualitätswege des Deutschen Wanderverbandes markiert. Eine detaillierte Beschreibung der einzelnen Etappen mit Höhenprofil finden Sie auf der Seite des Tourismusverbandes Erzgebirge.

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