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Sächsische Gärten und Parks: Der Findlingspark Nochten

Inmitten der Lausitz – auf einem ehemaligen Tagebaugelände – entstand zur Jahrtausendwende ein Kleinod der Gartenkunst: der Findlingspark Nochten. Insgesamt 7.000 mächtige Findlinge prägen das Bild des Steingartens südlich von Weißwasser, in dem auch über 100.000 Pflanzen und Gehölze ihre Heimat gefunden haben. Zu jeder Jahreszeit grünt und blüht es zwischen den grauen Felsriesen, insbesondere die Heide schillert im Sommer in den herrlichsten Farbtönen.

Gestaltet mit riesigen Felsbrocken aus Skandinavien

Die skandinavischen Steinbrocken, die während der Eiszeit mit einem Gletscher nach Süden transportiert und beim Abbau der Braunkohle zutage gefördert wurden, stehen im Zentrum des 20 Hektar großen Geländes. Ringsherum modellieren sanfte Hügel, Bachläufe und Wasserkaskaden das Areal, durchzogen von zahlreichen Wegen.

Findlingspark Nochten Wasser Liegestühle Steine

7.000 mächtige Findlinge auf sanften Hügeln zwischen Wasserläufen prägen das Bild des Steingartens südlich von Weißwasser. Foto: Peter Radke

Ein Rundgang durch den Findlingspark Nochten führt auch auf die Spuren unterschiedlichster Gartenkünstler, sei es aus dem asiatischen Raum oder zu bekannten einheimischen Vertretern wie Fürst Pückler, Karl Foerster und dem Lausitzer Landschaftsarchitekten Otto Rindt. Sieben abwechslungsreiche Parkteile gibt es zu entdecken: den Heidegarten, den Steingarten, den Teichgarten, den Waldsee, den Felsengarten, „Klein Skandinavien“ und den Bereich Naturheide und Hochmoor.

Blühende Heide ist eine Augenweide

Während der Saison im Findlingspark, die von März bis November dauert, reiht sich ein Blüh- und Farbhöhepunkt an den nächsten. Den Anfang und Abschluss markiert stets die Winterheide, weitere Highlights sind beispielsweise der Frühlingsflor des Polsterphloxbereiches im April/Mai, die exotischen Blüten der Sukkulenten oder die Laubfärbung der Ahorne am Teich zwischen September und November.

Heidekraut Farben Findlingspark Nochten

Eines der Highlights im jahreszeitlichen Blühkalender des Parks ist die farbenfrohe Heidelandschaft. Foto: Hans-Peter Berwig

Absolutes Markenzeichen des Findlingsparks ist die blühende Heide. Neben der sich bis zum Horizont erstreckenden Besenheide wurden hier 130 Sorten Sommerheide angepflanzt, die von Mitte August bis zum Oktober ein faszinierendes Farbspektakel bieten. Außerdem duftet es im Heidegarten wunderbar nach Lavendel oder Thymian.

Verborgene Schätze im Gestein

Pflanzen aus wasserarmen Gegenden prägen den Bereich des Steingartens, darunter Kakteen, Yuccas oder Sukkulenten. Im Teichgarten setzen dagegen zur Hauptblüte im Mai Rhododendren in allen Farben des Regenbogens Akzente. Hingucker sind auch die in Büschelform geschnittenen Bergkiefern und die dunkelblauen Blüten des Herbstenzians.

Findlingspark Nochten Brücke Rhododendron

Zahlreiche Wege durchziehen das 20 Hektar große Gelände eines ehemaligen Tagebaus. Foto: Peter Radke

Auf dem höchsten Hügel des Parks bildet eine gestaltete Fläche den Umriss Skandinaviens ab – hier befindet sich „Klein-Skandinavien“. Darin wurden Findlinge unterschiedlicher Größe verteilt, die bei genauer Betrachtung diverse Gesteinsarten und auch Fossilien offenbaren. So entpuppen sich die roten Punkte auf einem sogenannten Amphibolit als eingeschmolzene Granate.

Der Besuch im Findlingspark Nochten beginnt und endet am modernen Besucherzentrum mit der Ausstellung „Eisig, riesig, spannend. Abenteuer Eiszeit“ und dem „Big-Rock-Imbiss“. Hier starten auch Parkführungen und Rundfahrten. Bollerwagen, Rollstühle oder Audioguides können ebenfalls hier ausgeliehen werden. Kinder zieht es als Highlight zum Spielplatz „Die Wüste“, einem Tobeparadies aus Holz, Lehm und Stein.

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