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Sächsische Gärten und Parks: Der Schlosspark Wechselburg

Im Frühling, wenn die Buschwindröschen blühen und die Eichenwiese ihre bunte Vielfalt erstrahlen lässt, entfaltet der Wechselburger Schloss­park seine volle Schönheit. Seltene, bis zu 200 Jahre alte Bäume wie der Tulpen-, der Trompeten- oder der Kuchenbaum in teils bizar­ren Formen machen die 18 Hektar große Anlage zu einem besonderen Kleinod im Rochlitzer Muldental. Der Landschaftspark wurde Anfang des 19. Jahrhunderts im englischen Stil von den Grafen von Schönburg angelegt und steht heute unter Na­tur- und Denkmalschutz.

Pilgern zum Marien-Standbild

In der Idylle des Wechselburger Schlossparks wachsen Tulpen-, Trompeten- oder Kuchenbaum in teils bizarren Formen. Foto: Bianka Behrami

Verschlungene Wege führen bis ans Muldeufer, wo die „Eulenkluft“ zu den romantischsten Flecken zählt. Die „Mönchstaufe“ verweist auf den Ort, wo Überlieferungen nach vor etwa 700 Jahren der Prior des dama­ligen Klosters bei einem Aufruhr in die Fluten der Mulde geworfen wor­den sein soll. An anderer Stelle erinnert eine Jagdhundskulptur an die Hunde der Grafenfamilie.

Jedes Jahr besuchen außerdem Pilger und Wallfah­rer die „Lourdes-Grotte“ mit dem Marien-Standbild. In den Sommermo­naten werden regelmäßig öffentliche Sonntagsführungen angeboten, die noch mehr Geheimnisse des Schlossparks preisegeben. Vermittler ist hier die Touristinformation Rochlitzer Muldental.

Basilika und Kloster Wechselburg: eine Einheit

Gleich am Eingang des Schlossparks ist die romanische Basilika „Heilig Kreuz“ nicht zu übersehen. Sie wirkt in ihrer Schlichtheit und den weiß getünchten Wänden mit den vielen Elementen aus Rochlitzer Porphyr äußerst charmant und steht beispielhaft für die Architekturgeschichte der Region im Tal der Zwickauer Mulde. Zu den Besonderheiten der Kirche zählt der Lettner, eine mit Bildwerken bestückte Trennwand zwischen dem Gemeinde- und dem Chorraum. Er wurde erst nachträglich – etwa um das Jahr 1230/35 – eingebaut.

Der Klostergarten Wechselburg beherbergt Kräuter- und Heilpflanzen nach historischen Vorbild. Foto: Bianka Behrami

Im angrenzenden Benediktinerkloster leben seit 1993 Mönche, die auch ein Jugend- und Familienhaus betreiben und auf diese Weise dem Gebot der Gastfreundschaft des heiligen Benedikt folgen. Ein Besuch der Basilika ist auch außerhalb der Gebetszeiten jederzeit möglich. Zudem führen die Brüder gern selbst durch ihr Refugium.

Wer einmal in der Nähe ist, sollte sich den terrassenartig angelegten Klostergarten mit Kräutern, Gewürzpflanzen und Blumen nicht entgehen lassen. Im kleinen Klosterladen, der an Wochenenden und Feiertagen geöffnet ist, stehen zudem Spezialitäten aus Wechselburg und dem Schwesterkloster Ettal zum Verkauf.

Familienspaß auf dem Walderlebnispfad

Foto: Bianka Behrami

Um die Natur rund um Wechselburg noch besser kennenzulernen, bietet sich der Walderlebnispfad an. Auf der rund 9,5 Kilometer langen Route gibt es besonders für Familien immer wieder Neues zu entdecken. Die erste Station befindet sich am Wanderparkplatz an der Muldenbrücke in Altzschillen am Ortseingang von Wechselburg.

Auf der Tour sind zehn Stationen „aufgefädelt“, die Lust dazu machen, sich den Rochlitzer Bergwald und die Natur einmal genauer anzuschauen. Kinder können sich im Weitsprung mit der Tierwelt messen, ihren Gleichgewichtssinn testen, den Wald aus der Sicht eines Jägers betrachten oder Musik mit Holz machen.

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Comments (2)

  • Siegfried seydel

    Zur jetzigen Zeit sieht der Park recht ungepflegt aus

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