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Ein Besuch … in den Kunstsammlungen Chemnitz

Die Kunstsammlungen Chemnitz gehören zu den wichtigsten kommunalen Kunstsammlungen in Deutschland und begeistern immer wieder mit vielbeachteten Ausstellungen, insbesondere im Bereich der internationalen Moderne. Sie vereinen vier Museen, zu denen rund 170.000 Exponate gehören. Die Ursprünge der Kunstsammlungen liegen in bürgerlichen Vereinen, seit 1920 werden sie als Museum der Stadt geführt.

Stammhaus der Kunstsammlungen am Theaterplatz

1909 eröffnete das König-Albert-Museum am Theaterplatz, das Stammhaus der heutigen Kunstsammlungen. Deren Bandbreite reicht von Malerei bis Grafik, von Plastik bis zu Kunsthandwerk und textilen Arbeiten. Dazu zählen beispielsweise Werke von Edvard Munch, Caspar David Friedrich, Käthe Kollwitz oder Tony Cragg.

Foto: Kunstsammlungen Chemnitz/PUNCTUM/Bertram Kober

Markenzeichen der am Theaterplatz beheimateten Ausstellungen sind die bedeutenden Bestände zur Romantik und dem Expressionismus der Brücke-Künstler. Einer von ihnen war Karl Schmidt-Rottluff, der wie auch Ernst Ludwig Kirchner und Ernst Heckel in Chemnitz aufwuchs. Gemeinsam mit Fritz Bleyl gründeten die drei jungen Männer 1905 in Dresden die Künstlergruppe Brücke.

Der Expressionismus-Pionier Schmidt-Rottluff gilt als international bedeutendster Künstler aus Chemnitz. Die Kunstsammlungen, mit deren erstem Direktor Friedrich Schreiber-Weigand Schmidt-Rottluff eng verbunden war, bewahren etwa 500 seiner Werke. In der Ausstellung „Karl Schmidt-Rottluff. Gemälde und Skulpturen“ zeigen sie Beispiele aus dessen gesamtem künstlerischen Schaffen.

Umfassendes Otto-Dix-Konvolut im Museum Gunzenhauser

Ein ehemaliges Sparkassengebäude am Falkeplatz, erbaut im Stil der Neuen Sachlichkeit, beherbergt das Museum Gunzenhauser. 2007 bekam damit die über 3.000 Werke umfassende Sammlung des Münchner Galeristen Alfred Gunzenhauser ein eigenes, repräsentatives Domizil. Passend zur äußeren Hülle liegt der Schwerpunkt im Inneren auf der Kunst der Jahrhundertwende um 1900, dem Expressionismus, der Neuen Sachlichkeit sowie der Abstraktion im 20. Jahrhundert.

Foto: Werner Huthmacher, Berlin

Otto Dix, Alexej von Jawlensky, Willi Baumeister, Gabriele Münter, Conrad Felixmüller und Johannes Grützke sind nur einige der großen Namen, deren kreatives Schaffen im Museum Gunzenhauser gewürdigt wird. Von Dix besitzt das Haus mit 380 Werken gar eines der größten Konvolute weltweit, von seinen frühen Gemälden bis zu seinem Spätwerk. In wechselnden Dauerausstellungen stehen Hauptwerke der Sammlung im Fokus, unter anderem in „Otto Dix und die Neue Sachlichkeit“.

Henry van de Velde Museum in der Villa Esche

Für den Chemnitzer Textilunternehmer Herbert Esche entwarf der renommierte belgische Architekt und Designer Henry van de Velde 1902 ein repräsentatives Wohnhaus. Es entstand eine Jugendstilvilla, die im Zusammenspiel mit ihrem parkartigen Garten als Gesamtkunstwerk und meisterhaftes Beispiel der Moderne gilt.

Foto: Kunstsammlungen Chemnitz/Frank Krüger

Das Museum in der Villa Esche zeigt im Erdgeschoss Speisezimmer und Musiksalon der Familie Esche, beides zum Großteil original möbliert. Im Obergeschoss, wo sich Schlaf-, Kinder- und Badezimmer befanden, widmet sich eine Dauerausstellung dem Schaffen Henry van de Veldes.

Schloßbergmuseum mit Ausstellungen zur Stadtgeschichte

Chemnitz blickt auf eine knapp 900-jährige Geschichte zurück. Diese ist Thema im Schloßbergmuseum. Besonders ist der Präsentationsort: eine spätgotische Klosteranlage mit Kirche.

Foto: Kunstsammlungen Chemnitz/László Tóth

Das einstige Benediktinerkloster wurde 1135 unter Kaiser Lothar errichtet und bestand bis zur Reformation. Neben der Historie von Chemnitz zeigt das Museum in der Ausstellung „Gotische Skulptur in Sachsen“ sakrale Schnitzkunst des 15. und 16. Jahrhunderts.

Das Schloßbergmuseum befindet sich in einer spätgotischen Klosteranlage mit Schloßkirche. Es präsentiert eine umfangreiche Sammlung zur Chemnitzer Stadtgeschichte und zur „Gotischen Skulptur in Sachsen“, die einen umfassenden Überblick über die Schnitzkunst des 15. und 16. Jahrhunderts bietet. Zum Schloßbergmuseum gehört außerdem die Burg Rabenstein im gleichnamigen Stadtteil.

Kunstsammlungen am Theaterplatz

Theaterplatz 1

09111 Chemnitz
Tel. 0371 4884424

Öffnungszeiten

Dienstag, Donnerstag–Sonntag, Feiertag 11–18 Uhr

Mittwoch 14–21 Uhr (bis 21.3.2023 14–20 Uhr)

geschlossen: 24. und 31.12.

Museum Gunzenhauser

Falkeplatz

09112 Chemnitz
Tel. 0371 4887024

Öffnungszeiten

Dienstag, Donnerstag–Sonntag, Feiertag 11–18 Uhr

Mittwoch 14–21 Uhr (bis 21.3.2023 14–20 Uhr)

geschlossen: 24. und 31.12.

Henry van de Velde Museum

Parkstraße 58

09120 Chemnitz

Tel. 0371 4884424

Donnerstag–Sonntag 10–18 Uhr

geschlossen: 24. und 31.12.

Schloßbergmuseum

Schloßberg 12

09113 Chemnitz

Tel. 0371 4884520

Öffnungszeiten

Dienstag, Donnerstag–Sonntag, Feiertag 11–18 Uhr

Mittwoch 14–21 Uhr (bis 21.3.2023 14–20 Uhr)

geschlossen: 24. und 31.12.

Mehr aus der Museumsreihe „Ein Besuch …“

Deutsches Kleingärtnermuseum Leipzig

Museum Göschenhaus bei Grimma

Textil- und Rennsportmuseum Hohenstein-Ernstthal

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