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Multimediale Zeitreisen durch Sachsens Schlösser

Wie mag das Leben in prunkvollen Residenzen wohl gewesen sein, damals, als Kurfürsten und Könige herrschten? Hinter trutzigen Mauern und hochaufragenden Türmen, in opulenten Sälen und düsteren Kellern? In Sachsens Schlössern halten immer mehr Multimedia-Ideen Einzug, die umgeben von Original-Exponaten digitale Zeitreisen möglich machen.

Erlebnis „Dresden Xperience“ in Zwinger und Festung

Ins Herz von Dresden lockt das Erlebnisangebot „Zwinger Xperience“. In der Bogengalerie L und im Französischen Pavillon des Zwingers zeichnen Panoramaprojektionen, Audioinstallationen und eine Virtual-Reality-Station dessen architektonische Wandlung nach.

Die „Zwinger Xperience“ zeichnet die Entstehungsgeschichte des Dresdner Zwingers mit Panoramaprojektionen und Virtual Reality nach. Foto: Thomas Schlorke

Auch der Bauherr, Kurfürst August der Starke, darf nicht fehlen. Er liebte es, „groß“ zu denken, wovon seine beinahe wahnwitzigen Träumen und Utopien zeugen. Der Zwinger sollte dem Vorbild Versailles nacheifern und war eigentlich nur als kleiner Teil des Gesamtareals geplant. Da kam Architekt Pöppelmann arg ins Schwitzen.

Die „Zwinger Xperience“ bildet gemeinsam mit der „Festung Xperience“ die „Dresden Xperience“. Nur zehn Minuten Spaziergang vom Zwinger entfernt, erzählt die „Festung Xperience“ am historischen Ort auf ähnlich immersive Weise die 500 Jahre alte Geschichte der ehemals modernsten Bastion Europas. Hier wartet gleich am Empfang Kurfürst Moritz. Er war seinerzeit Auftraggeber und Erbauer der Festung und begleitet nun virtuell den Rundgang durch das riesige Gewölbe.

Mit dem HistoPad durch die Albrechtsburg Meissen und Schloss Moritzburg

Neben der einstigen Residenzstadt Dresden hinterließ August der Starke an zahlreichen weiteren Orten in Sachsen seine Spuren. In der Albrechtsburg Meissen beispielsweise etablierte er 1710 Europas erste Porzellan-Manufaktur und auf Schloss Moritzburg traf er sich zum Jagen und feierte rauschende Feste. Bewegte Zeiten, die dank sogenannter HistoPads wieder auferstehen.

Mit einem solchen Tablet-Guide geht es auf der Albrechtsburg mittels Augmented Reality und 3D-Inszenierungen auf eine spektakuläre Entdeckertour für die ganze Familie. Mehrere Zeittore führen zurück bis ins 15. Jahrhundert, zum Beispiel in Markgraf Albrechts privates Gemach, zum Bankett der Prinzessin Sidonia oder in den Saal der Porzellanmodellierer.

Tief in die Geschichte der Albrechtsburg Meissen tauchen die Besucher dank multimedialer HistoPads ein. Foto: Sylvio Dittrich

In Moritzburg lässt das HistoPad die Gäste in sechs aufwändig digital rekonstruierten Szenen und vielen weiteren interaktiven Erlebnissen in eine höfische Festgesellschaft im Spätherbst 1728 eintauchen. Den HistoPad-Rundgang komplettieren wissenswerte Informationen über die Ausstattung der Räume und bedeutende Sammlungsobjekte wie das berühmte Federzimmer oder die Goldledertapeten. Spaß bei Groß und Klein bringt eine digitale Schatzsuche.

Knifflige Schatzsuche auf Burg Mildenstein

Auf der über 1.000-jährigen Burg Mildenstein in Leisnig, wo einst Salierkönige, Staufer und die wettinischen Markgrafen hinter meterdicken Mauern Hof hielten, geht es ebenfalls auf spektakuläre Schatzsuche: Hausmeister Herbert hat bei der Ausgrabung eines Skeletts geheime Hinweise von Wilhelm dem Einäugigen gefunden. Diese sollen zu einem versteckten Schatz führen.

Burg Mildenstein aus der Luft

Auf der über 1.000-jährigen Burg Mildenstein hielten einst Salierkönige, Staufer und die wettinischen Markgrafen hinter meterdicken Mauern Hof. Foto: Lukas Wolf

Teams von zwei bis acht Personen starten ausgerüstet mit einem Tablet eine abenteuerliche Schnitzeljagd über das gesamte Burggelände zwischen Kapelle, Bergfried und mittelalterlichen Rittersälen. Mit jeder gelösten Aufgabe werden wertvolle Punkte gesammelt. Kurz vor dem Ziel wartet das große Finale: Die Gruppe wird in einem Escape Room eingesperrt, wo Knobeltalent und ein bisschen Glück gefragt sind, um in 15 Minuten alle Rätsel zu knacken. Die knapp zweistündige Tour ist vor allem für Kinder ab zwölf Jahren geeignet (Anm. d. Red.: Burg Mildenstein ist von November bis März wegen Winterpause geschlossen).

Auf der Burg Kriebstein geht es interaktiv in nahezu jeden Winkel

Auch auf der Burg Kriebstein, nur wenige Kilometer von Leisnig entfernt, ist eine interaktive Schnitzeljagd im Angebot. Am Fuße der Zschopau können pfiffige Spürnasen beinahe jeden Winkel des mittelalterlichen Gemäuers erkunden, vom Schatzgewölbe bis zur Rüstkammer. Gemeinsam mit der Familie oder Freunden gilt es, in Gruppen bis zu vier Personen Hinweise zu finden, um den mysteriösen Diebstahl einer Taschenuhr durch eine kleine Diebin aufzuklären.

Analoge und digitale Mini-Spiele stellen auf Burg Kriebstein Geschicklichkeit, Kombinationsfähigkeit und Kreativität auf die Probe. Foto: Jörg Riethausen

Bei den analogen und digitalen Mini-Spielen werden Geschicklichkeit, Kombinationsfähigkeit und Kreativität auf die Probe gestellt. Stets mit von der Partie: ein Tablet und der Burggeist. Am Ende der gut 90-minütigen multimedialen Reise wird die erfolgreiche Jagd mit einem Überraschungspreis belohnt. Geeignet ist die Rätseltour für Kinder ab zehn Jahren (Anm. d. Red.: Burg Kriebstein hat im November an den Wochenenden geöffnet und ist danach wegen Winterpause geschlossen).

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