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Im Land der tausend Teiche

Nördlich von Bautzen beginnt einer der artenreichsten Landstriche Deutschlands – die Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft. Mehr als 1.000 Teiche prägen diese Region im Osten Sachsens, eingebettet in Dünenwälder, Feuchtwiesen, Äcker, Flussauen und Heidegebiete. Zum gleichnamigen UNESCO-Biosphärenreservat zählen allein 350 Gewässer, die durch die traditionelle Teichwirtschaft entstanden sind.

Die Teichwirtschaft hat die heutige Flora und Fauna maßgeblich geprägt, geht sie doch bis ins 13. Jahrhundert zurück: 1248 wurde in Panschwitz-Kuckau das erste Gewässer zur Fischaufzucht urkundlich erwähnt. Von Ende September bis Anfang November wird der Oberlausitzer Karpfen jedes Jahr abgefischt, begleitet von den Lausitzer Fischwochen.

Ein Paradies für seltene Tier- und Pflanzenarten

Dank des abwechslungsreichen Mosaiks aus trockenen und feuchten Lebensräumen auf kleinstem Raum sind in der Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft viele seltene Pflanzen- und Tierarten heimisch. Dazu gehören unter anderem der Seeadler und die große Rohrdommel, der Fischotter und die Glockenheide.

Der mächtige Seeadler lässt sich mit etwas Glück zu jeder Jahreszeit beobachten. Foto: Dirk Weis

Im gesamten Biosphärenreservat gilt. Fernglas nicht vergessen. Die Teichgruppe am Naturerlebnispfad Guttauer Teiche und Olbasee beispielsweise ist im Frühling und Herbst ein Paradies für Zugvögel. Vom Aussichtsturm am Tauerwiesenteich in der Nähe von Mücka lassen sich Seeadler, Kraniche oder Gänse hervorragend beobachten.

Auf Erlebnispfaden hinein in die Natur

Der ideale Einstieg, um ein Gefühl für das Biosphärenreservat zu bekommen, ist ein Besuch im Informationszentrum „Haus der tausend Teiche“ in Wartha. Hier lädt Fischer Klaus zu einer Reise durch die vier Jahreszeiten ein und eine multimediale Ausstellung zum Biosphärenreservat beleuchtet interaktiv das Zusammenspiel zwischen Mensch und Natur sowie die Teichwirtschaft.

Die multimediale Ausstellung im „Haus der tausend Teiche“ informiert über die Karpfenteichwirtschaft sowie die heimische Flora und Fauna. Foto: Bodo Hering

Höhepunkt ist ein Riesenaquarium mit einheimischen Fischarten. Im Außenbereich des Besucherzentrums gibt es ein Wassererlebnisgelände und direkt am Haus beginnt der Naturerlebnispfad Guttauer Teiche und Olbasee mit 30 Mitmachstationen zum Erkunden, Beobachten, Lauschen, Lernen und Rasten.

Ein weiteres lohnenswertes Ziel ist der Naturerlebnispfad Kreba-Neudorf, der sieben unterschiedlich lange Themenpfade und eine Radtour umfasst. Im Mittelpunkt stehen biologische Vielfalt und Heimatgeschichte. Ein Großteil der Rundwege ist barrierefrei.

Radler führt der 88 Kilometer lange Seeadlerrundweg ganz gezielt zu den Besonderheiten des Biosphärenreservates. Mit ein bisschen Glück zeigen sich unterwegs die hoch am Himmel kreisenden mächtigen Seeadler, aber zuweilen sind auch Kraniche, Grau- und Silberreiher zu sehen. An 13 Stationen gibt es mehr über die Lebensgewohnheiten und Bedürfnisse des Seeadlers zu erfahren.

Mehrere Radrouten durchziehen die Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft, neben dem Seeadlerrundweg auch der Spree- und der Froschradweg. Foto: Philipp Herfort

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