Die HumorZone Dresden und ihr Festival-Maskottchen Olaf Schubert
Seit 2015 verwandelt sich Dresden jedes Jahr im März in eine HumorZone. Das Comedy- und Kabarett-Festival, das kontinuierlich wächst, hat sich als festes Event in der Kulturszene der sächsischen Landeshauptstadt etabliert.
Es bietet sowohl bekannten Künstlern als auch Newcomern eine Plattform und zieht jährlich tausende Zuschauer an. Mit Olaf Schubert, Deutschlands lustigstem Sachsen, als Schirmherr hat sich die HumorZone auch bundesweit einen Namen gemacht.
Es hat gefälligst lustig zu sein
Die Idee zur HumorZone entstand im Jahr 2014 aus einem einfachen Wunsch heraus: „Es wurde damals viel über Dresden gelacht. Wir wollten, dass auch mal wieder in Dresden gelacht wird – von Dresdnern. Und wie sich herausstellte, war der Bedarf da“, erzählt Festivalchefin Katina Haubold. Das Publikum zeigte großes Interesse und strömte zu den Veranstaltungen, was die Organisatoren ermutigte, die HumorZone bereits im zweiten Jahr von ursprünglich drei auf fünf Tage auszudehnen.
Immer im März wird in Dresden zur HumorZone herzlich gelacht. Foto: Amac Garbe
Die Aufführungen finden jeweils an unterschiedlichen Locations statt, darunter Theater oder Clubs. „Den Begriff Humor haben wir recht weit gefasst – Comedy, Kabarett, Musik, Lesungen, Magie oder Shows für Kinder und manches mehr standen von Anfang an auf dem Programm“, sagt Katina Haubold. „Wir haben nur eine Vorgabe: Es hat gefälligst lustig zu sein“, fährt sie mit einem Augenzwinkern fort.
Mixshows sind besonders beliebt
Natürlich beanspruche jeder „ein anderes Lustig“ für sich – das Publikum habe so ein breites Angebot und „die schöne Qual der Wahl“. Dabei legt das Team besonderen Wert auf Mixshows, bei denen vier bis fünf Künstler pro Abend auftreten. Einige wie die „Migrantenscheune“, die „ZotenZone“ und die „NotenZone“ werden von sächsischen Künstlern moderiert und sind Publikumslieblinge.
Fester Höhepunkt des Programms ist die jährliche Gala mit mehreren unterschiedlichen Acts. Foto: Amac Garbe
Und dann ist da noch der Schirmherr der Veranstaltung. Einen besseren Botschafter der heiteren Muse als den schlaksig-schlagfertigen Olaf Schubert, jenen sächselnden „Meister der Flachsraketen“, hätte sich Dresden kaum wünschen können.
Auf die Frage, ob die Dresdner einen besonderen Humor haben, antwortet Olaf: „Ich habe ja Dresdner Humor, aber ob dieser besonders ist, vermag ich nicht einzuschätzen. Wo etwas herkommt, ist ja eigentlich auch egal. Mir gefällt besonders der britische Humor. Der kommt ja bekanntlich aus Ungarn.“
Olaf Schubert lockt Comedy-Talente nach Dresden
Olaf Schubert, der „Meister der Flachsraketen“, ist Schirmherr des Festivals und lotst immer wieder Talente nach Dresden. Foto: Amac Garbe
Der Mann mit dem Rauten-Pullunder bringt sich auf vielfältige Weise in die HumorZone ein. „Wenn ich in der freien Wildbahn ein Talent erspähe, versuche ich, es nach Dresden zu lotsen. Die Arbeit leistet aber natürlich das Team, ich fungiere hauptsächlich als Maskottchen. Aber als immerhin sehr attraktives Maskottchen“, sagt er mit seinem typischen Humor. Schuberts Präsenz und seine Begeisterung für frische Talente helfen dabei, das Festival immer wieder auf ein neues Level zu heben.
Diese Förderung von Nachwuchskünstlern ist ein weiteres Herzstück der Dresdner Humorfestspiele. „Wir glauben an die Künstler, die wir einladen, und entwickeln uns gemeinsam weiter“, so Katina Haubold. Demnach sei es über ein Jahrzehnt gut zu beobachten, wie so mancher, der in einer kleinen Location begann, inzwischen große Säle füllt.
Miss Allie, Kristina Bogansky, Maxi Gstettenbauer und Alain Frei sind nur einige, die bei der HumorZone den Newcomer-Preis „Güldener August“ gewonnen haben – und mittlerweile gut im Lachgeschäft vertreten sind. Die Gründe dafür sind klar: „Es geht uns in erster Linie, wie bei den etablierten Künstlern auch, um Vielfalt. Die Newcomer sind keine blutigen Anfänger, sondern verfügen bereits über einige Bühnenerfahrung. Und die brauchen sie, um vor der härtesten Jury, unserem Publikum, bestehen zu können.“
Hochkarätige Gäste begeistern das Publikum
Humor kommt in politisch wie gesellschaftlich etwas unruhigeren Zeiten eine besondere Rolle zu. Die Veranstalter der HumorZone sind sich dessen bewusst:
„Wir finden, gerade in schwierigeren Zeiten ist es wichtig zu lachen, etwas Positives zu erleben. Themen, an denen die Künstler sich momentan abarbeiten können, gibt es jedenfalls genug.“
Zur elften HumorZone, die vom 12. bis zum 16. März 2025 stattfindet, erwarten das Publikum Höhepunkte wie André Kramer, Bodo Wartke und Michael Mittermeier, der schon bei der ersten HumorZone dabei war. „Wir freuen uns auch, dass der MDR wieder Olafs Klub innerhalb der ‚HumorZone‘ aufzeichnet – eine Sendung wird ein Ost-Spezial mit ausschließlich ostdeutschen Künstlern sein.“ Beim Finale, der jährlichen Gala, gehören dieses Mal hochkarätige Gäste wie Dieter Nuhr, Lisa Eckhart oder Torsten Sträter zu den Gästen.
Hochkarätige Künstler wie Lisa Eckhart waren schon mehrfach bei der HumorZone zu Gast. Foto: Amac Garbe
Auch für 2026 sind die Planungen schon in vollem Gange, mit neuen Spielstätten wie der Ballsportarena als bisher größte Location und einem spannenden Line-up. Künstler wie Johann König, Joe di Nardo, Mirja Regensburg, Mundstuhl oder Ulan & Bator haben bereits zugesagt.
Echte Fans der HumorZone können sich neben den Veranstaltungstickets als kultige Erinnerungstücke die HuZo-Mütze und eine spezielle Festival-Schokolade gönnen. Auf die Frage, warum es keinen von Olaf Schubert signierten und selbst gestrickten bunten Pullunder mit Rautenmuster als Souvenir gibt, kommt die Antwort prompt: „Davon gibt es nur drei – und die trägt unser Schirmherr alle selber.“
Autor: Sirko Salka