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Kunstsammlungen Zwickau Max-Pechstein-Museum

Zwickau: Einmal entschleunigen, bitte!

Für einen erlebnisreichen Tagesausflug oder ein kurzweiliges Wochenende bietet Zwickau viele Möglichkeiten. Das Herz der Stadt schlägt am Hauptmarkt und ein bisschen weiter nördlich kommen im August Horch Museum Autofans auf ihre Kosten.

Robert Schumanns Geburtshaus am Hauptmarkt 5

Zahlreiche Cafés, Restaurants und historische Bauten locken auf den Zwickauer Hauptmarkt.

Hier schlägt das Herz der Stadt: Zahlreiche Cafés, Restaurants und historische Bauten locken auf den Hauptmarkt. Foto: Helge Gerischer

Der aufwändig sanierte Hauptmarkt ist einer der beliebtesten Orte von Zwickau. Hier gibt es Cafés und Restaurants von urig-hiesig bis breitgefächert-international, sogar direkt im schicken Rathaus mit seiner historischen Fassade. Ideal, um es sich draußen mit einem Kaffee gemütlich zu machen und das bunte Treiben zu beobachten. Vom Sockel seines Denkmals tut das auch ganz versonnen der romantische Komponist Robert Schumann, der berühmteste Sohn von Zwickau. Wie er auf dem Ostspiegel sitzt, den Kopf in die Hand gestützt, hat er sich zum beliebten Selfie-Motiv entwickelt.

Das Geburtshaus Robert Schumanns widmet sich Leben und Schaffen des romantischen Komponisten und seiner Ehefrau, der Pianistin Clara Schumann.

Das Geburtshaus Robert Schumanns widmet sich Leben und Schaffen des romantischen Komponisten und seiner Ehefrau, der Pianistin Clara Schumann. Foto: Stadt Zwickau

Am anderen Ende des Hauptmarkts steht Schumanns Geburtshaus. Es ist Forschungsstätte, Museum und Veranstaltungsort in einem. Tausende Originale aus dem Leben mit seiner Gattin Clara, die ebenfalls eine hochbegabte Künstlerin war, von Wegbegleitern und Zeitgenossen werden im Robert-Schumann-Haus aufbewahrt und ausgestellt. Zu den bedeutenden Gegenständen aus dem Besitz der Familie zählt der Flügel, auf dem die neunjährige Clara Wieck 1828 ihr Debüt im Leipziger Gewandhaus gab.

Theater im Gewandhaus, Mittelalterflair in den Priesterhäusern

Das Rathaus wird auf der Ostseite vom markanten Gewandhaus flankiert. Erbaut im 16. Jahrhundert als repräsentatives Zunfthaus der Tuchmacher, ist es seit 1823 Theaterspielstätte. Bei deren Eröffnung war übrigens auch Robert Schumann anwesend. Später wurden seine Kompositionen hier aufgeführt. Nach der sorgfältigen Sanierung des Gewandhauses finden darin wieder Vorstellungen des Theaters Plauen-Zwickau statt.

Aus der Mitte des 15. Jahrhunderts stammen die Priesterhäuser.

Aus der Mitte des 15. Jahrhunderts stammen die Priesterhäuser. Sie sind damit eines der ältesten Wohnensembles Deutschlands. Foto: Gregor Lorenz

Noch weiter in die Vergangenheit als das Gewandhaus und das Schumann-Haus entführen der Dom. St. Marien und die Priesterhäuser an der westlichen Marktseite. Der spätgotische Dom ist mit 88 Metern das höchste Bauwerk Zwickaus. In seinem Inneren birgt er wertvolle Kunstschätze, zum Beispiel einen Flügelaltar des Dürer-Lehrers Michael Wolgemut und Peter Breuers Figurengruppe der Beweinung Christi.

Die Priesterhäuser, vier von ehemals zwölf Bauten mit steilen Satteldächern, gehören zu den ältesten Wohnensembles Deutschlands. Errichtet wurden sie im späten Mittelalter bis Mitte des 15. Jahrhunderts. Den Geist dieser Epoche bewahren die behutsam restaurierten Stuben, Kammern und Rußküchen. Heute sind in den Priesterhäusern die stadtgeschichtlichen Sammlungen untergebracht.

Expressionismus oder Automobilgeschichte: Vielfältige Museen laden ein

Generell sind die Zwickauer Museen wahre Juwelen. Die Kunstsammlungen in der Nordvorstadt ziehen mit dem 2014 gegründeten Max-Pechstein-Museum Kunstbegeisterte an. Der Expressionist und „Brücke“-Künstler (1881–1955) war bekannt für seine farbintensiven Gemälde mit Darstellungen von Mensch und Natur. Die Ausstellung zeigt unter dem Motto „Wände her für Pechstein“ Werke aus sieben Jahrzehnten.

Zwickaus automobiler Seite widmet sich das August Horch Museum.

Zwickaus automobiler Seite widmet sich das August Horch Museum rund zehn Minuten nördlich der Innenstadt. Foto: Matthias Rose

Auto- und Technikverrückte pilgern zur einstigen Wirkungsstätte des Fahrzeugpioniers August Horch im alten Audi-Werk. Das August Horch Museum bringt das Flair längst vergangener Zeiten ins Heute und richtet gleichzeitig den Blick in die Zukunft. Von Horch über Audi und DKW bis zu Trabant und Volkswagen sind hier alle mit dem Standort verbundenen Marken vertreten. Außerdem ist das Museum Teil des Weges zur Industriekultur der von den Audi-Werken bis zur Innenstadt viele Zeugen der spannenden Zwickauer Industriekultur verbindet.

Versinken im üppigen Grün gepflegter Parks

Zwickaus grüne Seite zeigt sich in zahlreichen Parkanlagen wie hier am Schwanenteich.

Zwickaus grüne Seite zeigt sich in zahlreichen Parkanlagen wie hier am Schwanenteich. Foto: Stadt Zwickau

Durch einen schönen Park schlendern, geht in Zwickau natürlich auch. Am Schwanenteich nahe des Zentrums treffen sich die Einheimischen, entspannen und feiern zusammen das Lichterfest zu Schumanns Geburtstag im Juni oder die Freiluftkinderparty Zwikkifaxx im September. Beliebt ist auch das moderne MuldeParadies am Ufer der Zwickauer Mulde, das Teil des Mulde-Radwanderweges ist. Mit ihrer romantischen Atmosphäre verzaubern gepflegte Oasen wie der Schlobigpark am historischen Johannisbad, der Park „Neue Welt“ oder der Schlosspark Planitz mit dem entzückenden Teehaus.

Zwickau hat genau die richtige Größe, um bei einem Besuch entspannt und ohne weite Wege viele neue Eindrücke zu sammeln. Ein Tag reicht dafür wahrscheinlich nicht aus – umso besser: Dann gibt es gleich einen Grund, noch einmal wiederzukommen.

Für praktische Tipps und Informationen rund um einen Zwickau-Besuch ist die Tourist Information Zwickau die richtige Adresse.

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