TOP

Von Mittelalter bis Raumfahrt: Aktuelle Sonderschauen in Sachsens Museen

Sächsische Museen laden mit aktuellen Sonderausstellungen zu vielfältigen Themen zu einem Besuch in der kalten Jahreszeit ein. Unsere Auswahl gibt Tipps für die nächsten Wochen und Monate.

Focus Albertinum: Georg Baselitz

bis 7.1.2024, Albertinum Dresden

Georg Baselitz, The Bridge Ghost's Supper

Georg Baselitz, The Bridge Ghost’s Supper, 2006, Öl auf Leinwand, 305 x 450 cm (c) Georg Baselitz, 2023, Foto: Jochen Littkemann, Berlin

Anfang 2023 wurde der Maler Georg Baselitz 85 Jahre alt. Aus diesem Anlass zeigt das Albertinum der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) eine kleine Ausstellung von sieben Werken des Künstlers aus eigenem Bestand und aus der an den SKD angesiedelten Stiftung Günther und Annemarie Gercken. Die Gemälde entstammen unterschiedlichen Schaffensperioden des sächsischen Weltstars. Der 1938 in Deutschbaselitz bei Kamenz als Georg Kern geborene Georg Baselitz besuchte Mitte der 1950er-Jahre die Dresdner Kunstsammlungen. Hier sah er unter anderem Bilder von Ferdinand von Rayski. Nach dessen Landschaftsstudie „Wermsdorfer Wald“ (um 1859) malte der Künstler ab 1969 verschiedene Waldbilder. Diese Werkserie markiert den Beginn einer jahrzehntelangen Eigenheit seiner Malerei: Fortan stellte Baselitz seine Motive auf den Kopf.

Albertinum, Tzschirnerplatz 2, 01067 Dresden

Öffnungszeiten

Dienstag–Sonntag, Feiertag 10–18 Uhr

24.12.: 10–14 Uhr, 31.12.: 10–16 Uhr, 1.1.: 12–18 Uhr

Bautzen fasziniert. Stadtansichten von 1900 bis heute

bis 7.1.2024, Museum Bautzen

Eingefallenes Haus am Fleischmarkt, Erhard Gassan (1930 - 2005), Acryl auf Leinwand, 1990

Erhard Gassan (1930 – 2005), Eingefallenes Haus am Fleischmarkt, Acryl auf Leinwand, 1990 | Foto: Museum Bautzen/Holger Hinz

Die Sonderausstellung ist in drei Abschnitte gegliedert. Sie thematisiert Werke aus der Zeit zwischen 1900 bis 1945, die Zerstörungen Bautzens am Ende des Zweiten Weltkrieges und den langen Zeitraum zwischen dem Beginn der DDR und heute. In Zeichnungen, Drucken, Gemälden, Fotografien und Computergrafiken werden einerseits topografisch stimmige, stadtgeschichtlich besonders aussagestarke Darstellungen und andererseits freier komponierte Impressionen gezeigt. Darüber hinaus ergänzen Fotografien die Schau.

Museum Bautzen, Kornmarkt 1, 02625 Bautzen

Öffnungszeiten

Dienstag–Sonntag, Feiertag 10–18 Uhr, geschlossen: 24. und 31.12.

ALL.täglich! INNOspaceEXPO

bis 10.3.2024, Industriemuseum Chemnitz

Foto: DLR

Entwicklungen aus der Raumfahrt sind einerseits ein unverzichtbarer Innovationsmotor und erschließen neue Märkte, andererseits sind sie schon längst im Alltag angekommen. Vielen Menschen ist nicht oder kaum bewusst, dass Technologien, die sie fast jeden Tag wie selbstverständlich nutzen und die ihnen helfen, besser zu leben, zu lernen, zu arbeiten oder mobil zu sein, aus der Weltraumforschung stammen. Das zeigt die „INNOspaceExpo ALL.täglich!“, eine Wanderausstellung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt, mit vielfältigen Beispielen auf informative, interaktive und oft überraschende Weise.

Industriemuseum Chemnitz, Zwickauer Straße 119, 09112 Chemnitz

Öffnungszeiten

Dienstag–Freitag 9–17 Uhr, Samstag, Sonntag, Feiertag 10–17 Uhr

geschlossen: 24./25.12., 31.12., 1.1.

Zittau 33. Machtergreifung in der südlichen Oberlausitz

bis 24.3.2024, Kulturhistorisches Museum Franziskanerkloster Zittau

Foto: Rene E. Pech

Am 30. Januar 1933 wurde Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt und die Nationalsozialisten kamen an die Regierung. Die „Machtergreifung“ fand nicht allein in den großen urbanen Zentren statt, sondern wurde innerhalb kürzester Zeit auch in kleinen Städten und sogar Dörfern durchgesetzt: Menschen, die dem im Weg standen, wurden entlassen, terrorisiert, inhaftiert, enteignet, entrechtet oder umgebracht. Auch in Zittau wurde die Ernennung Hitlers zum Reichskanzler von vielen Menschen begeistert gefeiert. Oppositionelle wurden nicht geduldet. Die Nationalsozialisten schufen ein Klima der Angst. Vor diesem Hintergrund wird in Zittau und Umgebung an die dramatischen, richtungsweisenden Ereignisse vor 90 Jahren erinnert.

Kulturhistorisches Museum Franziskanerkloster, Klosterstraße 3, 02763 Zittau

Öffnungszeiten

Dienstag–Sonntag 10–17 Uhr; geschlossen: 24./25.12.

Niederschlesien im Aufbruch

bis 14.4.2024, Schlesisches Museum zu Görlitz

Foto: SMG/Maciej Chyra

Im Fokus steht die Industriegeschichte entlang der Schlesischen Gebirgsbahn. Die 1867 eröffnete Eisenbahnlinie ermöglichte und beförderte den Aufschwung zahlreicher Gewerbe, etwa die Herstellung von Taschentüchern, kostbaren Spitzen, Blaudrucktüchern, Porzellan und Möbeln. Die Gebirgsbahn war nicht nur das wichtigste Transportmittel für Erzeugnisse der Fabriken zwischen Görlitz, Hirschberg (Jelenia Góra) und Waldenburg (Wałbrzych), sondern ab Ende des 19. Jahrhunderts auch eine der Innovationsteststrecken für den elektrischen Betrieb. Die Ausstellung zeigt typische Gewerbe- und Industrieerzeugnisse Niederschlesiens, zahlreiche Eisenbahnmodelle sowie Fotos und Dokumente der Strecke.

Schlesisches Museum zu Görlitz, Schönhof, Brüderstraße 8, 02826 Görlitz

Öffnungszeiten

Dienstag–Donnerstag 10–17 Uhr; Freitag–Sonntag 10–18 Uhr

Home Sweet Home. Archäologie des Wohnens

bis 28.4.2024, smac – Staatliches Museum für Archäologie Chemnitz

Foto: LfA/smac, Annelie Blasko

Mensch, Mauern und Möbel – dieses Zusammenspiel gibt es schon länger als gedacht. Über 450 Exponate aus Chemnitz über Griechenland bis in die Mongolei erzählen von der jahrtausendealten Geschichte des Wohnens. Die Ausstellung spannt den Bogen vom Lagerfeuer zum Sparherd, von der Vorratsgrube zum Kühlschrank, von der Kopfstütze zum Flauschekissen, vom Hocker zum Thron und vom Brunnen zur Wellenbadeschaukel.

smac – Staatliches Museum für Archäologie Chemnitz, Stefan-Heym-Platz 1, 09111 Chemnitz

Öffnungszeiten

Dienstag–Sonntag, Feiertag 10–18 Uhr

geschlossen: 24.12., 31.12.

Königsmacher. 1423 – Ein Wettiner wird Sachse

bis 20.10.2024, Albrechtsburg Meissen

Foto: André Forner

Vor 600 Jahren erhielt der Markgraf von Meißen, Friedrich der Streitbare, die sächsische Kurwürde und damit eine besonders mächtige Stellung in Europa. Er durfte nun mit sechs anderen deutschen Kurfürsten den König im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation wählen und trat so dem elitären „Club der Königsmacher“ bei. Mit diesem historischen Einschnitt beschäftigt sich die Sonderausstellung und geht der Frage nach, wer denn nun eigentlich „die Sachsen“ sind und wie sie zu ihrem Namen kamen. Die Schau widmet sich der Person Friedrichs des Streitbaren, seinem Weg in den Kreis der Mächtigsten und seinen neuen Aufgaben.

Albrechtsburg Meissen, Domplatz 1, 01662 Meißen

Öffnungszeiten

täglich 10–17 Uhr, 1.1.: 11–16 Uhr

geschlossen: 24./25.12.

Auf dem Landweg nach New York. 4 Ural-Motorräder – 43.000 Kilometer – 972 Breakdowns

bis Januar 2025, Schloss Augustusburg

Foto: leavinghomefunktion

In 14 Themenräumen laden die fünf Künstler Anne, Efy, Elisabeth, Johannes und Kaupo von leavinghomefunktion die Besucher ein, an ihrer abenteuerlichen Reise über drei Kontinente teilzuhaben. Quasi im Beiwagen geht es durch Europa und die Mongolei bis in den fernen Osten Russlands und durch Kanada bis nach New York. Unterwegs warten Schlaglöcher, Kuriositäten oder ein Explosionsmodell des Ural-Seitenwagen-Motorrads. Bei einer 360-Grad-Multimedia-Show wird aufs Ural-Megafloß gewechselt, um den sibirischen Kolyma-Fluss hinunterzuschippern.

Schloss Augustusburg, 09573 Augustusburg

Öffnungszeiten

täglich 10–17 Uhr (letzter Einlass 16 Uhr)

31.12.: 10–14 Uhr (letzter Einlass 13 Uhr), 1.1.: 11–17 Uhr (letzter Einlass 16 Uhr)

geschlossen: 4. und 24.12.

Neuzugänge 2022/2023. Schenkungen und Erwerbungen

17.11.–30.5.2024, Schloss Schlettau

Peter Schettler, Gebirgslandschaft mit Fichte II, 1999 | Foto: SELK/Alexander Stoll

Die Sonderausstellung mit Neuzugängen der Sammlung Erzgebirgische Landschaftskunst präsentiert ein breites Spektrum an Handschriften und Motiven von Künstlern unterschiedlicher Generationen, die sich alle bildnerisch mit dem Erzgebirge auseinandersetzen. Vertreten sind unter anderem Ansichten von der Augustusburg, der Bergstadt Annaberg, des Hundsmarters bei Markersbach oder des Frohnauer Hammers. Zu den Höhepunkten gehören die die farbintensiven Aquarelle sowie einige Holzschnitte von Peter Schettler. Der Chemnitz Maler hat sich in seinem Schaffen immer wieder dem Chemnitzer Umland und auch dem Erzgebirge zugewandt. Durch weitere Aquarelle, etwa von Rolf Morgenstern aus Olbernhau, Erich Hemmerling oder Hans Weiß-Aue, bildet diese Technik einen besonderen Schwerpunkt der diesjährigen Ausstellung.

Schloss Schlettau, Schlossplatz 8, 09487 Schlettau

Öffnungszeiten

Dienstag–Sonntag, Feiertag 10–17 Uhr (letzter Einlass 16 Uhr)

Januar: Mittwoch–Sonntag 11–16 Uhr

geschlossen: 24.–26.12., 31.12., 1.1.

Form vollendet? Aerodynamik im Automobildesign 1945 bis heute

1.12.–30.6.2024, August Horch Museum Zwickau

Die Nachfolgeausstellung zur Sonderschau „Windschnittig“ taucht ein in die faszinierende Welt der Aerodynamik im Nachkriegsautomobilbau. Sie spürt bahnbrechenden Designs, technischen Innovationen und inspirierenden Meilensteinen nach. Nicht zu kurz kommt auch die simple Schönheit aerodynamischer Formen. Außerdem wird die enge Beziehung zwischen Form und Funktion in der Welt des Automobils beleuchtet, die durch die aktuelle Energiediskussion neuen Auftrieb bekommen hat.

August Horch Museum Zwickau, Audistraße 7, 08058 Zwickau

Öffnungszeiten

Dienstag–Sonntag, Feiertag 9.30–17 Uhr (letzter Einlass 16 Uhr)

1.1.: 13–17 Uhr

geschlossen: 24./25.12., 31.12.

Alle Angaben ohne Gewähr

Hinterlassen Sie einen Kommentar